Praxistipps

In ihrem Buch "Escape-Rooms und Breakouts in der Grundschule" führt unsere Autorin Anne Scheller aus:

Wie kann ich die Formen in der Grundschule anwenden?
Die Breakouts unterscheiden sich darin, welche Medien oder Materialien sie nutzen: Live-Escape-Rooms basieren auf echten Gegenständen, Spiele und Bücher auf Papier, Stift und Schere, Computerspiele natürlich auf digitalen Formaten. Diese drei Materialgruppen kann man auch bei EduBreakouts in der Grundschule nutzen. Als echter Gegenstand wird zum Beispiel eine Schatzkiste mit einem oder mehreren Schlössern versehen. Rätsel können in klassischer Papierform ausgegeben werden (zum Beispiel Suchbilder, Kreuzworträtsel und viele andere) oder aber digital (als interaktives Quiz, Hördatei usw.). Sie können die drei Grundformen in Ihren EduBreakouts aber auch kombinieren.

Nutzen für den Unterricht
Breakouts sind besondere Stunden. Sie bieten Abwechslung vom Lernalltag, fordern heraus, schweißen zusammen und machen Spaß. So können Sie die Lernmotivation des Einzelnen, den Zusammenhalt der Teammitglieder und die Arbeitsatmosphäre in Ihrer Klasse nachhaltig verändern.

Welche fachbezogenen Kompetenzen werden gefördert?
Fachbezogene Kompetenzen werden durch die zu lösenden Rätsel quasi nebenbei vermittelt. In einem Breakout im Fach Mathematik etwa kann man hervorragend das Einmaleins oder das Rechnen mit Maßen und Gewichten trainieren. Ein Rätsel im Fach Deutsch kann auf der Identifikation von Wortarten oder dem Auffinden von Rechtschreibfehlern beruhen. In Englisch ist es möglich, dass nur Vokabelkenntnisse zur Lösung führen. Und bei einem Breakout im Sachunterricht müssen die Grundschulkinder zum Beispiel Pflanzenteile richtig verbinden oder Informationen in Sachtexten finden.

Wie fördern EduBreakouts das fächerübergreifende Lernen?
Breakouts beinhalten fast von selbst fächerübergreifendes Lernen. So sind viele Rätsel, egal in welchem Fach, nur mit logischem Denken – einer Kompetenz aus dem Fach Mathematik – lösbar. Hinweise in Form von Sachtexten, Tabellen oder Schaubildern fördern Kompetenzen aus dem Fach
Deutsch, auch wenn das EduBreakout in einem anderen Fach stattfindet. Weitere Beispiele ließen sich anführen.

Welche Schlüsselkompetenzen werden geübt?
Persönliche Schlüsselqualifikationen spielen beim EduBreakout eine große Rolle. Sie werden stark gefordert und damit auch trainiert und gefördert.
Die Kinder üben persönliche Kompetenzen wie
• Ausdauer, Frustrationstoleranz und Zielstrebigkeit (beim Versuch, die Rätsel zu lösen, auch wenn es nicht vorangeht),
• Eigeninitiative und Motivation (beim Suchen der Rätsel und Lösungswege),
• Organisationsfähigkeit (bei der Zusammenarbeit in der Gruppe und dem Verteilen von Aufgaben),
• Zeitmanagement (beim Arbeiten unter Zeitdruck).

Sie trainieren darüber hinaus durch die enge Zusammenarbeit in der Kleingruppe soziale Kompetenzen wie
• Kommunikationsfähigkeit,
• Kooperationsfähigkeit,
• Teamfähigkeit,
• Durchsetzungsvermögen.

Zuletzt üben sie beim Finden, Verstehen und Lösen von Hinweisen und Rätseln auch Methodenkompetenzen wie
• Kreativität,
• logisches, abstraktes und deduktives Denken,
• Problemlösefähigkeiten.

Warum sind EduBreakouts nützlicher als normale Rätsel?
Escape-Spiele sind nicht notwendigerweise die besten Rätselspiele. Aber sie verbinden die drei erwähnten Kernelemente – Geschichte, Rätsel und Zeitbeschränkung – in einer Weise, die sie absolut packend machen. Das Geheimnis ist das Ziel: Man arbeitet, tüftelt und rätselt nicht um des Lernens, der Lehrkraft, der Noten oder der Schule willen, sondern mit Blick auf ein sehr konkretes Ziel: dem Raum zu entkommen und (im Rahmen der Geschichte) das eigene Leben zu retten. Das kann die Motivation der Grundschulkinder gegenüber normalen Unterrichtsstunden und herkömmlichen Rätseln enorm verstärken.

EduBreakouts machen einfach Spaß!